Totenlichter: Thriller (German Edition) by Stevens Amanda

Totenlichter: Thriller (German Edition) by Stevens Amanda

Autor:Stevens, Amanda [Stevens, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
veröffentlicht: 2014-05-15T16:00:00+00:00


EINUNDZWANZIG

Es war schon Mittag, als wir uns auf den Rückweg machten. Die Sonne stand direkt über uns, aber über den Bergen hingen dunkle Wolken und Donner grollte in den Hügeln. Der Sturm war noch weit weg, und ich wusste nicht, ob er überhaupt in unsere Richtung kam. Trotzdem kribbelten meine Kopfhaut und meine Fingerspitzen. Als der Wind sich legte, wurde die Luft schwer, als sei dies ein böses Omen.

Der Pfad, der um die Klippe herumführte, war schmal, deshalb gingen wir im Gänsemarsch. Thane ging voraus, ich in der Mitte, und Angus bildete die Nachhut. Mir war nicht danach, mich zu unterhalten. Ich war immer noch zu sehr mit dem beschäftigt, was zwischen Thane und mir in dem Felsenkessel passiert war. Und ich wurde das Gefühl nicht los, dass uns jemand verfolgte. Möglicherweise Ivy. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich über die Schulter blickte, um zu sehen, ob ich sie irgendwo entdeckte.

Thane war inzwischen ein gutes Stück vor uns, und als wir uns dem Wald näherten, wartete er, bis wir zu ihm aufgeschlossen hatten. Gemeinsam verschwanden wir zwischen den Baumreihen. Der Pfad wurde breiter, sodass wir jetzt nebeneinander gingen. Unsere Schultern berührten sich leicht. Ich genoss seine Nähe, während ich gleichzeitig vor jedem körperlichen Kontakt zurückscheute.

Er hob den Ast einer Pinie, der tief über dem Pfad hing. Als ich mich duckte, um darunter hindurchzugehen, sagte er: »Ich muss Ihnen etwas sagen.«

Ich richtete mich auf und sah ihn an. »Ja?«

Es war seltsam, einen Moment lang schien er völlig ratlos zu sein, als wüsste er nicht genau, wie er anfangen sollte. »Ich habe Ihnen gestern erzählt, dass ich mir Ihre Website angesehen habe, um etwas über Sie in Erfahrung zu bringen, aber das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Ich habe mir zwar Ihre Seite angesehen, aber ich wusste schon vorher Bescheid über Sie. Schon an dem Tag auf der Fähre.«

Meine Nerven lagen immer noch blank, deshalb nahm meine Stimme unmittelbar einen scharfen Ton an. »Woher?«

»Ich erinnerte mich, dass ich im vergangenen Frühjahr in der Zeitung ein Foto von Ihnen gesehen habe, als die ganze Geschichte über den Friedhof von Oak Grove herauskam.«

»Warum haben Sie nichts gesagt?«

»Ich war mir nicht hundertprozentig sicher. Deshalb habe ich Sie gegoogelt und bin ein paar Internetartikel durchgegangen, bis ich das Foto fand. Sie standen vor dem Friedhofstor, zusammen mit einem Mann. Einem Cop. Er hatte den Arm um Sie gelegt. Sie haben beide nicht in die Kamera geschaut, aber ich hatte das Gefühl, als hätte der Fotograf einen intimen Moment erwischt.« Er stockte. »Das geht mich natürlich nichts an, also tun Sie sich keinen Zwang an und sagen Sie mir, ich soll mich zum Teufel scheren. Doch Sie wissen, was ich eigentlich frage, nicht wahr? Und warum ich frage?« Er wandte den Kopf und blickte mich an, er wirkte sehr angespannt. »Es ist nicht nur wegen dem, was beim Wasserfall passiert ist.«

Mein Herz krampfte sich zusammen. »Ich weiß.«

»Und?«

Ich holte tief Luft. »Er heißt John Devlin. Er war der Detective, der mit dem Fall betraut war. Ich habe ihn eine Weile als Sachverständige beraten.



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